Freitag, 5. September 2008

Glück gehabt

Gestern war ich mit meiner Freundin unterwegs nach Berlin-Marzahn – eine Strecke von der ich dachte, sie sei ziemlich lang.
Weil gerade die S-Bahn in Pankow eingelaufen war, waren wir nach oben gestürzt und haben sie auch noch erwischt. Einige Stationen später betraten Fahrscheinkontrolleure den Wagen und meine Freundin ächzte los. „Mein Gott ich habe vergessen, zu entwerten“. Rummss. Das kostet inzwischen 60 Euro. Ich habe ja eine Monatskarte und nahm von ihr das Gleiche an.

Wir sahen keine Chance mehr zu entkommen und schickten uns in das Unvermeidliche. Was soll ich sagen – B. zeigte der Kontrolleurin die zwei gekauften Fahrscheine, erklärte, dass sie das wirklich vergessen hat, weil in Eile und – man will es kaum glauben - der Würgegriff löste sich, nachdem sich die Kontrolleurin die Fahrkarten genau angesehen hatte. Sie erklärte uns sogar, dass es besser sei, den Entwerter auf dem übernächsten Bahnhof zu nutzen, da sei er näher an diesem Wagen sei und leichter erreichbar und wir könnten sicher mit der gleichen Bahn weiterfahren. Das taten wir und fielen dann erleichtert in die Sitze des nächsten Waggons.

So ein Glück. Mensch, das hätte alles verdorben – denn wir waren unterwegs zu meinem Vortrag über Ingeborg Bachmann in einem Marzahner Frauentreff. Ich selbst bin – trotz gewonnener Erfahrungen und Routine – doch immer ein bisschen aufgeregt. Ich fragte mich besonders in diesem Fall: Gelingt es, eine so schwierige Autorin nahe zu bringen und die Zuhörer zu gewinnen. Und – am Ende löste sich alles gut. Ich spürte schon während meines Vortrages, dass alle konzentriert waren und bei der Sache. auch die „Literaturferneren“. Meine Freundin war sehr angetan und meinte, es wäre richtig spannend gewesen. Wir zogen hochbeglückt wieder in Richtung Pankow in den „Olivenbaum“ auf was zu Essen und ein paar Bierchen. Mein Gott, wie beschissen hätte ich mich gefühlt, wenn sie 60 Euro Strafe hätte bezahlen müssen.

Am Abend war ich restlos fertig auf der Bereifung – schlief schon gegen halb zehn auf der Couch ein. Aber – es war gut. Und ich habe dort gleich noch ein neues Thema verkauft: Franziska Gräfin zu Reventlow. Die wird gerade wieder entdeckt und ist eine tolle Frau gewesen. Das wird mein nächstes Projekt.

Samstag, 5. Juli 2008

Rassismus in Ost und West

Nehmen wir mal an – in einem kleinen Ort in Deutschland wohnt ein Schwarzer aus Nigeria mit seiner weißen Verlobten. Von Anfang an werden er und seine Freundin rassistisch beschimpft. Die Siedlung wird vorwiegend von Hartz IV-Empfängern, sozial Deklassierten auch Kleinkriminellen – Verlierern eben - bewohnt. Eines Tages kommt der Schwarze an einer Gruppe trinkender Leute vorbei – sie pöbeln ihn an, halten ihn auf und schlagen ihn. Dann verfolgen sie ihn bis zu seiner Wohnung. Sie treten gegen die Tür. Er springt aus dem Küchenfenster und sticht im Kampfgerangel mit dem Messer zu. Einer der Schläger wird am Hals getroffen, muss ins Krankenhaus, kann aber bald wieder entlassen werden.

Was würde man bei so einer Szenerie wohl berichten, wenn sie im Osten spielte: „Rassismus in Ostdeutschland –Mob verfolgt Schwarzen“. Und wenn jemand erklären würde, dass der Schwarze ein Wirtschaftsflüchtling war und es seiner Umgebung auch nicht leicht gemacht habe – würde man das als billige Entschuldigung abtun. Aber es ist eben nicht der Osten, sondern das Ganze hat sich in Wahlstedt bei Bad Bevensen abgespielt.
Und da wird nicht gnadenlos generalisiert und vielleicht über Rassismus in Nordwestdeutschland und daraus eine allgemeine Mentalität definiert.
Und wenn ein Staatsanwalt im Osten sofort den Schwarzen als Verdächtigen und Schuldigen anklagen würde, du liebe Güte, was gäbe das für ein Geheul.

Und wenn man so was in irgendeiner Debatte aufbringen würde, dann würde einem möglicherweise entgegengehalten, dass man kalt und mitleidslos einen armen Menschen zum Beweismittel macht.
Es gibt zwei Sichten auf Ereignisse – je nachdem in welchem Teil Deutschlands sie spielen. Und das ist übel und kränkend und macht die Menschen böse und ungeduldig – unwillig zu Einsicht und Änderung.

Weltliteratur an den Karower Teichen

http://www.welt.de/welt_print/article2176210/Berlin_ist_immer_noch_verletzt.html

Heute war ein Interview mit Jonathan Franzen in der „Welt“. Er gibt bereitwillig zu allen möglichen Themen Auskunft, vor allem zu Berlin, das er noch immer als eine verletzte Stadt erlebt.
Er stellt – sich wiederholend – fest, dass ihn Berlin so reizt, weil es einfach nicht fertig ist. Er findet die neue USA-Botschaft nicht so richtig gut, will aber nicht dem allgemeinen Gemaule sekundieren.
Und er meint, dass New York und Berlin nicht vergleichbar seien. „In New York dreht sich alles ums Geld. Die Menschen dort werfen ständig einen Blick über ihre Schulter, ob hinter ihnen nicht jemand kommt, der besser ist. Von Berlin habe ich einen anderen Eindruck. Hier scheinen die Menschen Zeit zum Frühstücken zu haben. Und manchmal trinken sie einfach den ganzen Tag Bier.“
Wie wahr, wie wahr. (Hartz IV und Bier, das lob’ ich mir)

Aber das wirklich Rührende für mich war, dass Franzen zu den Orten, die ihn in Berlin faszinieren, weil sie so ruhig und unstädtisch sind, die Karower Teiche zählt. Das ging mir nahe. Er hat jene Biotope durchforstet – zwischen Tegel und Buch, durch die ich mich so oft und bewegt mit der S-Bahn bewegte, eine einzigartige Landschaft in der Stadtlandschaft.
Wie isses doch schön: Am literarischen Geschehen ist man nicht allein durch Teilnahme an literarischen events beteiligt, sondern vor allem durch die gleichen Gefilde, die man durchstreift.

Ein fantasierter literarischer Dialog könnte so gehen.

Frage: „Kennen Sie Jonathan Franzen?“

Antwort: „Ja, der Jonathan, ich streifte jüngst mit ihm um die Karower Teiche. Wir blickten auf das Wasser, deren Klarheit für Berlin noch immer erstaunlich ist. Von fern ratterte die Bahn und Franzen meinte: „Wie schön, dass hier immer und andauernd nichts fertig wird“.
Ich wandte ein: „Wenn nichts fertig wird, dann braucht man ja auch keine „Korrekturen“. Aber das focht ihn nicht an.

Jetzt muss ich „Die Korrekturen“ bloß noch lesen.

Freitag, 27. Juni 2008

Erzählcafe

Ein „Erzählcafe“, in dem zwischen den Generationen ein Gespräch zustande kommen soll – so heißt das Projekt, bei dem ich alles auf einmal und allein mache, weil die Mitstreiterin abgesprungen ist. Der Ort des Geschehens – eine ehemalige Schule jetzt ein Mehrgenerationenhaus.
Am Anfang war ich mit diesem Ding reichlich unglücklich, mal abgesehen davon, dass ich das dafür bereitgestellte Geld doch ganz gern verdienen wollte. Aber ich wollte es nicht als reines Münchhausen-Event mit durchdachter Berichtslyrik durchziehen. Jedenfalls war es ein schweres Beginnen und ich hatte immer mal wieder Lust, die Brocken hinzuschmeißen.

Aber jetzt - wo es bald vorbei ist - läuft es ganz gut. Für gestern hatte ich ein sehr triviales Thema ausgesucht: Kindheit und Erwachsen sein. Interessanterweise gibt es dazu eine Menge vielseitige Literatur, die durchgängig konstatiert, dass diese beiden Entwicklungsstadien sich zunehmend wieder annähern und daraus spannende Schlussfolgerungen ziehen.

So saßen wir im Hof: Jüngere Mütter und deren Mütter. Die ganz Jungen – Kinder zwischen 5 und 13 Jahren – nahmen mal teil und mal nicht. Sie kamen heran, lächelten freundlich, setzten sich kurz mal bei der Mutter auf den Schoß, nahmen sich eine Kirsche, sprangen wieder runter, wenn woanders was Interessanteres war. Aber sie quängelten nicht, gackerten auch nicht rein, waren einfach mal da und dann mal wieder dort. Am Ende spielten sie mit lautem Kriegsgeschrei Einkriegezeck über den ganzen ehemaligen Schulhof.
Mir fiel – nicht zum ersten Mal – auf, dass diese Kinder bei allem Krach und aller Unruhe, angenehm im Umgang sind, obwohl es nicht einfach ist, sie in dieses Erzählcafé zu integrieren.

Es ist andererseits wieder ganz einfach: Ohne dass die Mütter andauernd irgendwelches Theater drum machen, lieben sie ihre Kinder wirklich und das ziemlich entspannt und ohne viel Gewese und Gehabe. Das spüren die Kinder und sind das, was man in Märchen frohgemut nennt. Natürlich spielt es auch eine Rolle, dass sie mehrere sind und sich gegenseitig beschäftigen. Es kam aber auch nicht andauernd ein Kind an, um Beschwerde zu führen.
Gefiel mir gut, diese Stimmung. Ich denke mal, es gibt keinen anderen Weg, als das Gefühl, geliebt und – natürlich auch – beschützt zu werden.

Ein Unfall

Eigentlich beachten wir die ständigen Sondersignale nicht mehr, weil sie so oft am Tag zu hören sind. Nur, wenn sie ganz plötzlich verstummen, dann sehen wir manchmal nach. Ich war schon im Gehen für eine schnelle Besorgung, als dies geschah. P. blickte aus dem Fenster - Feuerwehr mit Mannschaftswagen, Gerätewagen, SMH. Was genau los war, konnten wir nicht erkennen, weil da ein Häuservorsprung ist.

Ich ging zur Haltestelle und da standen viele Leute. Die Einmündung in die Galenusstraße war gesperrt und auf der Pasewalker, auf die sie mündet, war ein Sichtschutz aufgebaut, in dem sich Männer hektisch bewegten. Davor war das völlig zerschmetterte Hinterrad eines Motorrades zu sehen und ein Haufen Lederklamotten.

Ich blieb stehen. Einige Radfahrer mit Kindern vor sich im Sitz fuhren schnell vorbei und schüttelten den Kopf. Ich wollte wissen, was passiert ist und ob es Verletzte gab und überhaupt, was jetzt geschieht. Ich sah die kraftvollen und rhythmischen Bewegungen zweier Männer, die bei dem Verletzten knieten. Dann hielten sie wieder ein, dann ging es weiter....eine ganze Zeit noch.

Ein Lieferwagen stand auf den Straßenbahnschienen, die Seitentür eingedrückt. Das ist eine böse Einmündung. Die Fahrzeuge müssen erst die ungesicherten Straßenbahnschienen befahren und sich dann in die Pasewalker einfädeln, wo der Verkehr in beide Richtungen sehr schnell fließt. Es ist eine Ausfallstraße und nur wenige halten sich an die Geschwindigkeitsregeln. Irgendwann kommt sie immer, die Lücke, aber nicht alle haben die Geduld. Die Straßenbahn war diesmal allerdings nicht verwickelt. Sie stand nur da, weil der Lieferwagen noch eine Weile die Schienen blockierte. Langsam fuhr er später in die Galenusstraße, die inzwischen verstopft war wie die Pasewalker. Die Autos versuchten, auf diese oder jene abenteuerliche Weise die Unfallstelle zu umfahren, alle wollten heim. Irgendwann wurden so viele Absperrkegel aufgestellt, dass niemand mehr durchkam. Die Motorräder waren noch am besten dran, sie konnten sich vorbei schieben. Die LKW mussten stehen und stehen - man kann da nicht wenden.

Irgendwann wich die Betriebsamkeit der Männer hinter dem Sichtschutz einer merkwürdigen Ruhe, so etwas wie Gelöstheit und Entspannung beendeten die Hektik. Die beiden, die am Boden gekniet hatten, standen auf, sprachen miteinander, es schien als mache einer einen Scherz, der andere lachte kurz, und dann rollte er einen Infusionsschlauch auf und schlenkerte ihn in der Hand beim Davongehen. Auch die anderen Geräte wurden weggeräumt. Es war vorbei. Sie räumten den Sichtschutz ab, während eine Plane gehoben wurde und sich wieder senkte. Dann wurde das weiße, längliche Bündel auf die Trage gelegt und zu einem der roten Autos gerollt. Langsam, fast gemütlich, es eilte nicht mehr.

Als ich die Galenusstraße entlang ging, fuhren sie dort hinunter bei geringster Geschwindigkeit. Als ich wieder zurückkam vermaßen sie noch immer die Unfallstelle. Weißer Sand war gestreut, wo der Verletzte vorher gelegen hatte. Was wirklich passiert war, wurde mir noch immer nicht ganz klar. Vorfahrt nicht beachtet, ein Zusammenstoß, eine Schleuderbewegung - ein Sturz. Es war so still auf der Straße, der Verkehr rollte noch nicht. Alle standen, das Leben geht weiter, einer kommt heute nicht nach Hause.

Nachtrag: Quelle: dpa Bei einem Verkehrsunfall in Berlin-Pankow ist am Dienstagnachmittag ein 30-jähriger Motorradfahrer ums Leben gekommen. Nach ersten Ermittlungen der Polizei übersah ein Autofahrer beim Abbiegen den Motorradfahrer. Der 30-Jährige war mit vermutlich überhöhter Geschwindigkeit auf der Pasewalker Straße in Richtung Breite Straße unterwegs. Der 39-jährige Autofahrer fuhr auf der Pasewalker Straße stadtauswärts und wollte nach links in die Galenusstraße abbiegen. Es kam zum Zusammenstoß. Trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen durch einen Notarzt verstarb der Mann noch am Unfallort. Er ist bereits der fünfte Motorradfahrer, der in diesem Jahr auf Berlins Straßen sein Leben verlor. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Verkehrstoten auf 23.

Samstag, 31. Mai 2008

Gregor Gysi und die DDR-Vergangenheit

Die Debatte um Gregor Gysis angebliche Stasi-Zuarbeit wirft kein gutes Licht auf die politischen Verhältnisse in diesem Land. Ein Bundestag darf Urteile fällen – Hinterbänkler dürfen den Stab brechen, das Mittelmaß feiert seine eigene Bedeutung in einer Angelegenheit, in dem die Volksvertreter sich ein bisschen weniger als Meute hätten gebärden sollen. Der Hass auf jene, die die vergangene DDR nicht in Bausch und Bogen verteufeln wollen und die – nun auch noch mit zunehmender Wirkung in Westdeutschland – linke Ideen in die Gesellschaft tragen und einer unglaubwürdig gewordene Politik damit ordentlich in die Parade fahren, treibt erschreckende Blüten. Mir ist in diesem Lande nicht wohl, in der ein Hubertus Knabe, der im Auftreten den Gegnern, die er bekämpft immer ähnlicher wird, den Ossis erklärt, wie sie die Dinge zu sehen haben.

Der ganze „Aufarbeitungsprozess“ war schon zu Beginn der 90er Jahre eine Farce und mehr Jahre ins Land gehen, umso mehr verstärkt sich das. Der Stasi-Vorwurf – bei Marianne Birhtler und Hubertus Knabe – wird er auch noch mit dem Vorwurf der Systemnähe vermischt ist eine Waffe, ein Instrument, nichts anderes.
Außerdem scheint es zum erklärten Ziel der DDR-Aufarbeiter zu gehören, die NS-Vergangenheit über die DDR-Vergangenheit gleich mit zu entsorgen und beide Diktaturen gleich zu setzen. Frau Birthler – von Beruf her eigentlich Katechetin und von bravem und einfältigem Gemüt – war schon immer eine überzeugte Antikommunistin, wie auch Gauck schon vor ihr und noch viel verbissener Hubertus Knabe, der ja immerhin mal ein Grüner und Linker war. Diese politische Einseitigkeit und der Kampf um Geld und Pfründe, der mit dem Aufarbeitungsgeschäft verbunden ist macht alles zweifelhaft und unglaubwürdig.

Der Aufbauverlag und die Treuhand

Es gibt immer so schön gemeine Sachen zu Bestaunen. Wenn es um die Abwicklung des Vermögens der ehemaligen DDR geht, sind die Leute ziemlich ahnungslos. Jetzt zum Beispiel hat sich herausgestellt, dass der zu Beginn der 90er von Bernd Lunkewitz gekaufte Aufbauverlag in Berlin – das Paradestück des DDR-Verlagswesens- überhaupt kein Volkseigentum war. In der „Welt“ schreibt Uwe Wittstock: „So wie es gegenwärtig aussieht, könnte ‚Aufbau’ ein letztes Opfer der von der Treuhand betriebenen Privatisierung von DDR-Staatsunternehmen werden. Der Vorgang ist - um das mindeste zu sagen - beunruhigend und mit Blick auf die Vorgehensweise der Treuhand höchst bedenklich“. Der Aufbau-Verlag gehört dem Kulturbund. Aber das hat die Treuhand nicht interessiert – ist ja auch egal mögen die sich gesagt haben – weg damit.

Lunkewitz hat seinen Verlag dann vom Kulturbund noch einmal gekauft. Und er forderte von der Treuhand, das vergangene Geschäft rückgängig zu machen. Die aber weigerte sich, obwohl die Beweislage eindeutig war. Lunkewitz – so berichtet die Welt – habe oft zitiert, was man ihm von der Treuhand entgegenhielt: „Wenn Sie gegen uns klagen wollen, müssen Sie einen langen Atem haben“. Und dies, obwohl sie bei der Treuhand wussten, dass sie einen Fehler gemacht hatten.

Niemand wird sich jetzt mehr wundern, dass Bürgern aus der ehemaligen DDR manchmal die Galle hochkommt angesichts dieser Gutsherrenmanieren – Wittstock spricht von Hemdsärmeligkeit. Das war fremdes Eigentum –aber das hat die Treuhand nicht gestört. Es kam nicht drauf an. Pingelig wurden die nur, wenn es darum ging, Alteigentümern wieder zu ihren Besitztümern zu verhelfen. So geht man mit „Besiegten“ um und nicht mit freiwillig beigetretenen Bürgern.

Bernd Lunkewitz hat also geklagt und Recht bekommen. Die Treuhand müsste für den entstanden Schaden aufkommen. Das Ding ist damit aber nicht zu Ende – und es ist auch nicht sinnvoll, die weiterein Rechtserörterungen zu dokumentieren.
Der Verlag wird wohl weiter publizieren, Lunkewitz ist pfiffig genug, aber was wenn Leute die Nerven nicht haben? Die müssen aufgeben.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Ein Obdachloser im Schlosspark

Weg im ParkKürzlich gab es eine Sendung über Männer aus akademischen Berufen, die in die Obdachlosigkeit geraten sind. Einer von ihnen – ein Computermensch, der irgendwann, so sagt er einfach nicht mehr weiterkonnte, ein burnout syndrom hatte, zeigte das Umfeld, in dem er sich aufhält. Bei näherem Hinsehen war es der Schlosspark Pankow-Niederschönhausen. Da gibt es einen schmalen Weg durch eine Gartenanlage, der auch zum Park führt. Am Ende ist ein unbebautes, aber zugängliches Grundstück, das zum Verkauf angeboten wird. Das hat mich immer gewundert, denn in einer Kleingartenanlage müsste man doch eigentlich nur Pacht bezahlen müssen.

Das konnte ich mir zusammenreimen, weil ich den Weg kenne, der über die Brücke führt. Ich gehe dort oft vorbei, habe aber noch nie jemanden gesehen. Immer, wenn etwas konkret wird, geht es einem irgendwie näher.
Man darf nicht auffällig aussehen, man muss immer so tun, als sei man ein Spaziergänger. Das muss unheimlich anstrengend sein.

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