Sonntag, 15. April 2007

Wort zum Sonntag

Im Zuge christlicher Rückbesinnung wird das religiöse Leben im Rundfunk - Deutschlandradio Kultur - durch ein "Wort zum Tage" und eine Sendung "Feiertag" widergespiegelt.
Heute gings da um den lieben Gott und seine Absichten mit uns Erdenmenschen (wer hätte das gedacht)

Da wird uns so richtig warm ums Herz, denn wir erfahren, dass der liebe Gott von uns nichts Unmögliches begehrt. Überhaupt nicht, er will das, was alle "höheren Instanzen" von uns wollen: Fordern und fördern will uns der liebe Gott, sagt irgendso ein Religionsfuzzi beim morgendlichen Andachtsgeschwätz. Er hat es gerade beim Gedankenaustausch mit IHM erfahren. Das machen die immer turnusmässig in einer Eckkneipe zum "Himmlischen Tropfen". Da kriegt er dann immer die Anregungen von IHM, der Christenmulllah und darf uns mit Erkenntnissen heimleuchten.

Und wir wissen: Aha, der liebe Gott will uns fördern und fordern. Und da fällt es uns wie Schuppen von den Augen. Der liebe Gott will das Gleiche, wie das Arbeitsamt. Der liebe Gott ist der Repräsentant des Jobcenters für alle Hartz IV Empfänger. Wie schlicht sind doch die Wege Gottes und wie noch schlichter die Gehirnwindungen derer, die uns Gottes Willen erläutern und auslegen.

Liebe Hartz IV-Empfänger, wenn Ihr mal wieder schwarz arbeitet, denkt daran, der liebe Gott hat einen direkten Draht zu Eurem Jobcenter. Und wenn er petzt, dann steht Ihr schön da. Amen

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Tubias - 3. Jun, 21:40


Also gut, doch noch ein Kommentar. (1) Ich als Atheist mit evangelischer Vergangenheit meine, ein religiöser Mensch sollte mit den Heiligen Schriften und den Schriften der großen Gläubigen (z.B. Augustinus oder Ali) selbst sein Verhältnis zu Gott finden und immer neu suchen und verteidigen. Und (2) meine ich, daß in Deutschland die Trennung zwischen Staat und Kirche nicht verwirklicht ist. Ein Blick in die Präambel des Grundgesetzes genügt. Zudem sind Sendungen wie Blickpunkt Diesseits oder Lebenswelten, in dem Falle von meinem Lieblingssender NDR Info, verkappte kirchliche Sendungen mit eingleisiger Perspektive. Dann gibt es da noch die Sendung Schabbat Schalom, die ich ab und zu zufällig höre und meist zu Ende höre, obwohl ich der jüdischen Welt außen vor bin. Dort wird nichts verschleiert, eine Sendung zu jüdischem Leben, Kultur, Weltpolitik und Exegese (letzteres interessant vorgetragen auch für mich). - Noch dazu frage ich mich doch sehr, warum die Millionen Muslime in Deutschland, ein gewaltiger Anteil der Bevölkerung, nicht mit einer (auch) religiös orientierten Sendung im Radio vertreten sind.

Da liegt schon einiges im Argen. Religionsfreiheit scheint mir auf dem Boden des Grundgesetzes zu bedeuten: „Schutz unser aller christlichen Gemeinsamkeiten”.

Mal wieder ein Kommentar, wo ich kontrovers in fremdem Blog geschrieben habe, statt bei mir.

Viele Grüße, Magda, ich bin wieder da (wieder online nach vier Monaten...), und bald haben wir 1000 Tage!


Magda - 5. Jun, 14:28

Hallo Tubias,
in den meisten Sachen bin ich mit d'accord.
Für ausführlichere Erörterungen fehlt mir jetzt auch leider die Zeit.
Aber schön, dass du wieder da bist.

Viele Grüße

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