Wagneriade
Gestern ein Bericht über die Bayreuther Festspiele mit dem üblichen Promiauftrieb. Das ist ja nichts Neues. Sie eröffnen mit einer älteren Inszenierung vom Fliegenden Holländer.
Daraus gab es einige Szenenbilder, bei deren Anblick mich sofort Lachzwang überfiel.
Da sieht man zwei alte Knacker in einer Dekoration stehen, die aussieht wie aus dem Ohnesorg Theater, zum Beispiel für eine Klamotte wie „Tratsch im Treppenhaus“. Und die singen nun in Kapitänsuniform nebeneinander her, man sieht schon, dass die sich nicht leiden können.
Das Konzept der Inszenierung sieht die ganze Geschichte als Sentas Traum – Freudscher Firlefanz also. Der Vater und der Fliegende Holländer sind die gleiche Figur in Sentas Projektionswelt oder so ähnlich. Bitteschön, aber muss es deshalb so miefig aussehen?
Neugierig geworden suchte ich mir alte Rezensionen. Und wurde fündig.
„Verwunderlich (...), warum Sentas Begegnung mit ihrem ödipalen Geist so steif und bieder, ohne gefährlich inzestuöse Nähe abläuft, schreibt der Rezensent in der „Zeit“. Nich’ mal richtig Krawall also. Der Rezensent fühlte offensichtlich ebenfalls seinen Sinn für Humor herausgefordert: „John Tomlinson verwechselt als Holländer ein ums andere Mal Dämonie mit Kraft. Er profiliert sich als Sängerdarsteller-Haudegen, der noch den letzten verzweifelten Ringkampf mit dem Treppengeländer sucht.“ so eine Perle dieser Rezension.
Wagner ist was für den Bourgeois – ob als Großfamilie wie der ganze Wagnerclan oder für den Kleinbürger - der bestätigt kriegt, dass sich die größten Dramen in seiner Wohnstube abspielen, wenn auch nur als Kleinmädchenfantasie im Matrosenkleidchen. Eine Freudsche Fehlleistung – der ganze Wagnerscheiß. Bald wird es heißen, das „Rheingold“ ist auch nur eine Verbildlichung des allgegenwärtigen kleinbürgerlichen Neidkomplexes. Motto: „Was nützt dem Alberich das Gold, wen er sich einen runterholt.“. Na, is doch wahr.
Daraus gab es einige Szenenbilder, bei deren Anblick mich sofort Lachzwang überfiel.
Da sieht man zwei alte Knacker in einer Dekoration stehen, die aussieht wie aus dem Ohnesorg Theater, zum Beispiel für eine Klamotte wie „Tratsch im Treppenhaus“. Und die singen nun in Kapitänsuniform nebeneinander her, man sieht schon, dass die sich nicht leiden können.
Das Konzept der Inszenierung sieht die ganze Geschichte als Sentas Traum – Freudscher Firlefanz also. Der Vater und der Fliegende Holländer sind die gleiche Figur in Sentas Projektionswelt oder so ähnlich. Bitteschön, aber muss es deshalb so miefig aussehen?
Neugierig geworden suchte ich mir alte Rezensionen. Und wurde fündig.
„Verwunderlich (...), warum Sentas Begegnung mit ihrem ödipalen Geist so steif und bieder, ohne gefährlich inzestuöse Nähe abläuft, schreibt der Rezensent in der „Zeit“. Nich’ mal richtig Krawall also. Der Rezensent fühlte offensichtlich ebenfalls seinen Sinn für Humor herausgefordert: „John Tomlinson verwechselt als Holländer ein ums andere Mal Dämonie mit Kraft. Er profiliert sich als Sängerdarsteller-Haudegen, der noch den letzten verzweifelten Ringkampf mit dem Treppengeländer sucht.“ so eine Perle dieser Rezension.
Wagner ist was für den Bourgeois – ob als Großfamilie wie der ganze Wagnerclan oder für den Kleinbürger - der bestätigt kriegt, dass sich die größten Dramen in seiner Wohnstube abspielen, wenn auch nur als Kleinmädchenfantasie im Matrosenkleidchen. Eine Freudsche Fehlleistung – der ganze Wagnerscheiß. Bald wird es heißen, das „Rheingold“ ist auch nur eine Verbildlichung des allgegenwärtigen kleinbürgerlichen Neidkomplexes. Motto: „Was nützt dem Alberich das Gold, wen er sich einen runterholt.“. Na, is doch wahr.
Magda - 26. Jul, 20:40
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