Sonntag, 22. Januar 2006

Uli Berger

Mein alter Freund ist gestorben. Ich bin in den letzten Wochen nicht mehr bei ihm gewesen, ich konnte einfach nicht. Vor zwei Tagen haben sie ihn wieder ins Krankenhaus gebracht. Dort hatte er – in der Dusche – einen Herzstillsand. Sie haben sich bemüht, ihn zurück zu holen, aber es war schon zu spät. Es sei wohl auch besser, sagte eine gemeinsame Bekannte, die mir Bescheid gesagt hat.U. als Rameaus Neffe
Eine lange Leidenszeit sei ihm erspart geblieben. Ich dachte mir seit meinem letzten Besuch in der Charité, dass das nichts mehr wird mit ihm.
Der inoperable Lungenkrebs, die Herzschwäche. Er hätte lange noch, aber mit unglaublich viel Mühe und Anstrengung leben können.
Mir tut weh, dass ich am Ende mit ihm zu keinem guten Abschluss gekommen bin. Ich war – auch nach so vielen Jahren –doch nicht so recht bereit zu einer Art von Souveränität. Ein anstrengender, verrückter und wenig angepasster Mensch, ein Egomane, wie es sie selten gibt. Aber ich habe ihn trotzdem gemocht, trotzdem. Er war ein kluger Kopf und ein schrulliger Denker. Wieder ist er mir einen Schritt voraus.

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SPIEGELei - 4. Apr, 19:23

Der letzte Satz hat was...

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