Immer wieder ein Sonnenuntergan
Heute mal wieder ein schönes Bild von den Tatsachen der Erde. Die Sonnen geht auf und unter, worüber Heinrich Heine schon ironisch gedichtet hat.
Das Fräulein stand am Meere...
Das Fräulein stand am Meere
und seufzte lang und bang.
Es rührte sie so sehre
der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! Sein sie munter,
das ist ein altes Stück;
hier vorne geht sie unter
und kehrt von hinten zurück.
Dies alles im Bewusstsein, noch eine sehr hübsche Anekdote mit politisch-ideologischem Hintergrund.
Zwei alte Genossen – fest überzeugt davon, dass die sozialistische Gesellschaft siegen wird - treffen sich und bereden die baldigen positiven Folgen dieses triumphalen Sieges.
Und weil man so einen Sieg noch besser auskostet, wenn man die Niederlage des Besiegten verbal feiert, bereden sie auch noch den ja überall spürbaren Niedergang der bürgerlichen Kultur.
Wie diese bürgerliche Kultur sich so immer tiefer ins Gestrüpp der Dekadenz verwickelt und in ihrer elitären Ferne von den arbeitenden Massen verkommt und wie sie damit so sicher und gesetzmäßig immer mehr und immer mehr untergeht.
Plötzlich seufzt einer der beiden Genossen auf: „Ja, das stimmt schon alles mit der bürgerlichen Gesellschaft und ihrem gesetzmäßigen Verschwinden.“
Der Andere, ideologisch-gefestigt, fragt streng nach: „Ja und, was ist daran zu beklagen? Fehlt es Dir an der richtigen Überzeugung?
„Nein“, meint der andere, „das nicht, aber – mein Gott, was für ein prachtvoller Sonnenuntergang“.
Magda - 3. Feb, 19:42
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