Vollkommener als vollkommen kann etwas nicht sein. Wer auf einem Berggipfel steht, für den geht es nach allen Richtungen nur bergab. Aber wie will man bitte Vollkommenheit messen? Mir fällt kein brauchbarer Maßstab ein.

Miß Irgwendwo (Bremen, Germany, Europe, Universum) ist vollkommen schön, das hat dann eine Jury festgestellt. Aber ihre Schönheit ist langweilig. Soviel zum subjektiven Empfinden von Vollkommenheit.

Wenn es das vollkommene Lebewesen gäbe, gäbe es dann nur eine Art? Welche? Der Elefant, der Mensch, die Kakerlake? Ein Bakterium? Die Ackerwinde? Es gibt Millionen verschiedene Arten von Lebenwesen, und jede Art ist auf ihre Weise an ihre Nische angepaßt.

Das gilt nur für eine statische Welt. Wenn die Welt sich so schnell ändert, wie der Mensch das bewirkt, sterben Arten aus, die sich in Jahrmillionen entwickelt haben. Die Evolution kann nicht so schnell folgen. So gesehen sind die Kakerlaken und Bakterien wohl am besten gerüstet...

Unter meinen geringen Literaturkenntnissen hat sich mir ein Zitat für's Leben eingeprägt, das einem Kapitel von Klaus Manns "Treffpunkt im Unendlichen" vorangestellt ist: "..., aber das Nichts ist die Vollendung." Es fällt mir in vielen Zusammenhängen wieder ein. Das Gegenteil von diesem vollendenden Nichts ist wohl die oben erwähnte Vielfalt. Alle *zusammen* sind sie vollkommen.

Viele Grüße, auch an den schwarzweißen Reißer,

tubias